WAGAS EMN – Entwicklung eines Weiterbildungsangebotes im Bereich der altersgerechten Assistenzsysteme für die Europäische Metropolregion Nürnberg
Projektbeschreibung
Die unter dem Begriff “Demographischer Wandel” zusammengefassten demographischen und sozioökonomischen Entwicklungen erfordern den innovativen Einsatz von Technik. “Ambient Assisted Living” (AAL) steht hierbei für die Anwendung “ambient intelligenter” Systeme für personalisierte Assistenz- und Unterstützungsfunktionen, die dazu beitragen sollen, räumliche und soziale Umgebungen alters- sowie bedarfsgerecht zu gestalten. Zielsetzung ist, inbesondere älteren Menschen ein langes selbstbestimmtes Leben innerhalb der eigenen vier Wände zu ermöglichen.
Obgleich es sich hierbei um ein aussichtsreiches Konzept handelt, haben sich AAL-Technologien bislang noch nicht im Markt durchsetzen können, sondern finden vor allem nur im Zusammenhang mit einzelnen Funktionen, Befindlichkeitsaspekten und Krankheitsbildern ihre Anwendung. Dies verhindert bislang die aus ökonomischer Sicht sinnvolle umfassende Abdeckung persönlicher Bedürfnisprofile durch offene Systemkonzepte.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert neun Projekte im Rahmen der „Weiterbildung und Zusatzqualifikationen im Bereich Altersgerechter Assistenzsysteme – QuAALi“ und stellt hierfür etwa 5 Mio. € zur Verfügung.
Weiterbildungskonzept
1. Akademische Weiterbildung bei Vollstudiengängen
Teilnehmer des Master of Health Business Administration (MHBA) können das AAL-Modul im Rahmen eines kostenpflichtigen Zusatzmoduls belegen. Nähre Informationen erhalten Sie dazu auf der Homepage der GM Akademie.
2. Übergang vom Bachelor- zum Masterstudium
Für die Zulassung zum Masterstudium bestehen bestimmte Voraussetzungen. So müssen die Studierenden eine bestimmte Anzahl an ECTS-Punkten aus Vorstudiengängen mitbringen. In diesem Zusammenhang kann das AAL-Modul auch dazu genutzt werden, die Eingangsvoraussetzugen für ein Weiterbildungsstudium wie den MHBA zu erfüllen, wenn es vor oder nach dem Studium als Zusatzleistung erbracht wird.
3. Gewerbliche Weiterqualifikation vor der Hochschulzugangsberechtigung
Neben dem allgemeinen Hochschulzugang besteht nach Bayerischem Hochschulgesetz auch die Möglichkeit des fachgebundenen Hochschulzugangs, der Bewerbern mit Berufsausbildung und -erfahrung ein Studium ermöglicht. Die Bewerber können bei letzterem allerdings nur Studiengänge wählen, die ihrer bisherigen Ausbildung und Tätigkeit fachlich nahe kommen. Eine universitäte Weiterbildung durch das AAL-Modul würde die Chance für Berufstätige auf ein Studium in diesem Bereich massiv erhöhen, weil die AAL Fortbildung als direkter Nachweis für die Fachnähe angesehen wird, oder die zusätzliche Qualifikation eine fachnahe Berufstätigkeit ermöglicht. Die Durchlässigkeit des Systems würde somit wesentlich erhöht werden.
4. Zusatzqualifikation in der Meisterausbildung
Um sich für ein Studium zu qualifizieren, müssen Bewerber ihre besondere Qualifikation für dieses belegen. Somit kann die AAL-Weiterbildung in der (Industrie)-Meister-Ausbildung als Zusatzqualifikation im Rahmen der IHK-Weiterbildung nicht nur einen Einblick in die Anforderungen und Möglichkeiten eines Universitätsstudiums bieten. Darüber hinaus werden die Zulassungsvoraussetzungen für ein Studium nach Absolvieren des AAL-Moduls ggf. besser erfüllt, was zu Vorteilen gegenüber anderen Bewerbern führt. Da die Leistung universitär zertifiziert ist, besteht außerdem die Möglichkeit der Anrechnung im späteren Studium.
5. Berufliche Ausbildung in der Berufspraxis
Auch im Rahmen der Berufspraxis können AAL-Inhalte als Zusatzqualifikation dienen. Diese können problemlos in entsprechende Weiterbildungsangebote der IHK integriert werden. Im Zusammenhang mit dem WAGAS EMN-Projekt soll ermittelt werden, welche Teilinhalte des AAL-Moduls dafür besonders relevant sind und wie sie optimal implementiert werden können. Außerdem müssen Arbeitgeber sowie Auszubildende aller Berufsgruppen, für die die AAL-Thematik von Interesse ist, identifiziert und angesprochen werden.