TIGER – Transsektorales Interventionsprogramm zur Verbesserung der Geriatrischen Versorgung in Regensburg
Projektbeschreibung
TIGER steht für „Transsektorales Interventionsprogramm zur Verbesserung der Geriatrischen Versorgung in Regensburg“ und ist ein Projekt, das durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses finanziert wird. Es hat das Ziel, den Übergang von älteren Patienten vom stationären in den ambulanten Bereich zu verbessern. Der Hintergrund ist der, dass ältere Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt nicht selten Schwierigkeiten haben, sich im Alltag wieder zurecht zu finden. Häufig erholen sie sich nur langsam, sind von Mangelernährung betroffen, erleiden Sturzverletzungen oder können die empfohlene ambulante Therapie nicht einhalten. Die Folge sind erneute Krankenhauseinweisungen und somit höhere Kosten für das Gesundheitssystem.
Aus diesem Grund soll das Entlassmanagement bei dieser Patientengruppe durch eine neue Intervention optimiert werden. Hierfür wird, aufbauend auf dem Transitional Care Modell aus den USA, ein „Pfadfinder“ eingesetzt. Dieser wird durch eine erfahrene Gesundheits- oder Krankenpflegekraft verkörpert und soll ältere Menschen und deren pflegende Angehörige in ihrem selbstbestimmten Umgang mit der Erkrankung unterstützen. Der „Pfadfinder“ lernt seinen Patienten bereits im Krankenhaus kennen und entwickelt mit ihm und seinen Angehörigen sowie den beteiligten Leistungserbringern einen individuellen Versorgungsplan und bleibt nach Entlassung aus dem Krankenhaus in einem regelmäßigen Kontakt mit dem Patienten. Ein Jahr lang stellt er das Bindeglied zwischen dem Patienten und seinen Behandlern dar. Auf diese Weise wird versucht, die Wiedereinweisungsrate bei geriatrischen Patienten zu senken und so die Versorgung zu verbessern.
Bei TIGER handelt es sich um eine randomisierte, kontrollierte Studie, in welcher eine Patientengruppe von einem „Pfadfinder“ betreut wird und eine andere die reguläre Versorgung erhält. Die praktische Durchführung erfolgt im Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg und wird geleitet durch das Institut für Biomedizin des Alterns der FAU Erlangen-Nürnberg. Zu den weiteren Partnern mit unterschiedlichen Aufgaben gehören das Regensburger Ärztenetz, die AOK Bayern, das Institut für Pflegewissenschaft der Universität Bielefeld und der Bundesverband Geriatrie. Die Aufgabe des Lehrstuhls für Gesundheitsmanagement der FAU Erlangen-Nürnberg besteht darin, die ökonomische Abschlussevaluation des Projekts durchzuführen. Insbesondere soll hier geprüft werden, ob durch die neue Versorgungsform Mehrkosten verursacht werden und in welchem Verhältnis diese zum Nutzen stehen. Basierend auf den Ergebnissen der Studie wird über die Übertragung in die reguläre Versorgung in Deutschland entschieden.